Schon nach der französischen Revolution (1794) begann die Entwicklung zu der heutigen Form des Blasmusikorchesters. Der Schwerpunkt der Verbreitung lag zunächst im militärischen Bereich der städtischen Bürgermilizen, Nationalgarden, Schützenkompanien und Bergwerkskapellen.
Oft waren es ausgediente Militärmusiker, die in ihren Heimatorten zivile Blasmusik begründeten, nach der Revolution von 1848 oder dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. So wird wohl auch die Trachtenkapelle Berau als organisierte Blasmusik, wie in vielen anderen Orten in unserer Gegend, entstanden sein.
Leider ist keine Aufzeichnung vorhanden, die ein genaues Datum der Gründung der Musikkapelle aufzeigen könnte. Jedoch einem Zeitungsinserat aus dem Jahr 1879 zufolge, in dem die „Berauer Musik“ für eine Veranstaltung Werbung machte, ist zweifelsfrei zu entnehmen, dass bereits zu diesem Zeitpunkt ein Musikverein bestand.
Die Beschaffung der Instrumente bereitete ein großes Problem. Doch unter der Vorstandschaft und der Gemeinde wurden Geldmittel zur Beschaffung der Instrumente bereitgestellt.
Die Musikkapelle bestand bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges. Trotz schlechter Wirtschaftslage wurde die Kapelle bereits 1920 wieder ins Leben gerufen. Der Vereinsgeist siegte und mit 22 Mann konnte eine für die damalige Zeit große und erfolgreiche Musikkapelle gegründet werden.
Für jeden Musiker bedeutete das Anschaffen seines Instrumentes ein immenses finanzielles Opfer.
Allen Verboten der Nationalsozialistischen Partei zum Trotz wirkte die Musikkapelle bei kirchlichen Anlässen mit. Während des Zweiten Weltkrieges konnte die Kapelle mit 8 Mann aufrechterhalten bleiben. 1946/47 konnte die Blasmusik wieder aufleben.
1955 konnte erstmalig eine einheitliche Uniform angeschafft werden. 1957 wurde das 75-jährige Vereinsjubiläum groß gefeiert.
1963 feierte man das erste Erntedankfest.
Der Verein wurde 1969 ins Register eingetragen. Ab 1970 schmückten erstmals auch junge Mädchen den Verein.
Seit 1973 besteht die lange Freundschaft zum Musikverein Vorderburg. 1975 wurde aus dem Musikverein Berau die Trachtenkapelle Berau.
1982 feierte die Trachtenkapelle Berau ihr 100-jähriges Jubiläum.
Seit 1983 bis heute dirigiert Andreas Isele die Trachtenkapelle Berau.
Im Dezember 1984 fand das erste Kirchenkonzert statt, das von Andreas Isele eingeführt wurde. Ebenso wurden im selben Jahr für die Musikerinnen Trachtenkleider angeschafft.
Im Jahr 2004 wurde das 125-jährige Vereinsjubiläum verbunden mit dem Bezirksmusikfest gefeiert.
Auch heute noch erinnern wir uns gerne an ein Zitat von Wilhelm Beck (1. Vorstand 1932)
„Ein Dorf ohne Blasmusik ist wie eine Kirche ohne Glocken.“